Der große Traum vom Halbfinale ist für die Bundesliga-Handballerinnen des VfL Oldenburg geplatzt: In der Playoff-Viertelfinalserie kassierten die Huntestädterinnen vor heimischer Kulisse in der kleinen EWE Arena gegen die HSG Blomberg-Lippe eine 26:29 (12:14)-Niederlage. Bereits das Hinspiel hatte der VfL knapp mit 22:23 verloren. Während Blomberg ins Halbfinale einzieht, kämpfen die VfL-Frauen ab dem 10. Mai um Platz fünf.
Die Anspannung vor dem so wichtigen zweiten Duell der Viertelfinalserie war für die 2316 Zuschauerinnen und Zuschauer in der ausverkauften kleinen EWE-Arena zu spüren, die eine Partie der vergebenen Möglichkeiten erlebten. Blomberg nutzte dabei Oldenburgs Schwächen – wie schon im Hinspiel – von Beginn an eiskalt aus und setzte sich bereits nach zwölf Minuten auf 9:5 ab. Zwar kämpften sich die Gastgeberinnen zurück, doch Unkonzentriertheiten verhinderten eine Wende: Ein Fehlwurf beim Tempogegenstoß, ein Pfostentreffer und ein verworfener Siebenmeter ließen den Rückstand der Mannschaft, die kurzfristig auf Defensivspezialistin Lisa-Marie Fragge und Außenspielerin Pam Korsten verzichten musste, zur Halbzeit (12:14) anwachsen.
Die zweite Hälfte ließ die VfL-Fans dann wieder hoffen: Als Merle Lampe in der 43. Minute zum 19:18 traf, schien die Chance da, die Begegnung zu drehen und mit einem Sieg das dritte Playoff-Match in Blomberg zu erzwingen. Doch die Euphorie hielt nicht lange. Über acht Minuten blieb der VfL im Anschluss ohne Torerfolg, Blomberg übernahm wieder das Kommando über das Spiel und setzte sich entscheidend ab. „Wir haben es nicht geschafft, unsere Chancen zu nutzen“, ärgerte sich Oldenburgs Coach Niels Bötel, der gerade die Chancenverwertung vor der Partie als entscheidenden Faktor angesprochen hatte. Doch: Ähnlich wie schon im ersten Aufeinandertreffen ließ seine Mannschaft zu viele Chancen aus – und setzte damit einen Trend fort, der bereits die gesamte Saison anhält.
„Wir haben in der entscheidenden Phase aus dem Rückraum keinen Druck entfachen können und keine Tore mehr geworfen“, konstatierte Bötel, in dessen Team Kapitänin Merle Lampe mit acht Treffern beste Torschützin des VfL war. Somit bleibt den Huntestädterinnen in dieser Saison nur noch die Chance auf Platz fünf. Auf wen der VfL hier trifft entscheidet sich zwischen Borussia Dortmund und dem TuS Metzingen. Hier steht es nach zwei Spielen 1:1-Unentschieden.
VfL Oldenburg – HSG Blomberg-Lippe 26:29 (12:14)
VfL: Winters, Kohorst – Borutta (2), Teiken (2), Reinemann (5), Schirmer (1), Martens (1), Steffen (4), Lampe (8/5), Feiniler, Pfundstein (1), Röpcke, Knippert (1), Golla, Ronge (1)