„Zweite Familie“: Lisa-Marie Fragge bleibt beim VfL Oldenburg

Der VfL Oldenburg kann auch in der kommenden Saison auf die Dienste von Lisa-Marie Fragge zählen. Die 25-jährige Defensivspezialistin hat ihren Vertrag beim Handball-Bundesligisten um ein weiteres Jahr bis zum Sommer 2026 verlängert.

Am kommenden Wochenende ist es soweit: Mit dem Auswärtsspiel gegen die HSG Blomberg-Lippe starten die Bundesliga-Handballerinnen des VfL Oldenburg in die Playoffs um die Deutsche Meisterschaft. Für Lisa-Marie Fragge wird diese Partie besonders – schließlich feierte sie im September 2017 bei der HSG Blomberg-Lippe ihr Bundesliga-Debüt. Nun kehrt sie an den Ort ihres ersten Erstligaspiels zurück – und das mit der Gewissheit, dass weitere Partien in der Beletage folgen werden: Ihr ursprünglich im Sommer auslaufender Vertrag wurde um ein weiteres Jahr verlängert.

Die Verbindung zwischen Fragge und dem VfL Oldenburg besteht bereits seit 2015. Damals wechselte die gebürtige Cloppenburgerin in die B-Jugend der Oldenburgerinnen und entwickelte sich dort zur Leistungsträgerin. Auch nach ihrem zwischenzeitlichen Wechsel zurück zum Heimatverein BV Garrel im Jahr 2021 blieb die Bindung bestehen. Zwei Jahre später kehrte sie nach Oldenburg zurück, spielte zunächst im Juniorteam und fand schnell wieder den Anschluss an die Bundesliga-Mannschaft, der sie seit dieser Saison erneut fest angehört. „Ich bin hier sportlich groß geworden, der Verein ist wie eine zweite Familie. Man kennt die Menschen, die Fans mit den Hunteflammen und die Sponsoren – das macht den VfL für mich besonders“, sagt Fragge. Ihre Stärken bringt sie vor allem im Abwehrzentrum ein, wo sie für Coach Niels Bötel eine feste Größe ist – und nun bis mindestens 2026 bleibt.

„Ich habe in dieser Saison wieder richtig Blut geleckt“, erklärt die 25-Jährige. „Die Freude am Spiel, das tolle Umfeld, die Unterstützung durch das Trainerteam und die Mannschaft – das Gesamtpaket stimmt einfach. In Kombination mit meiner Tätigkeit bei der Polizei, die mir durch die Leistungssportförderung Flexibilität ermöglicht, passt das für mich aktuell perfekt.“

Als Polizeibeamtin profitiert Fragge von der Sportförderung ihres Arbeitgebers: „Ich bin zu 50 Prozent freigestellt, arbeite 20 Stunden im Tagesdienst mit Gleitzeit. Dadurch kann ich Training und Spielbetrieb sehr gut in meinen Alltag integrieren. Auch für Lehrgänge oder wichtige Spiele werde ich freigestellt – das ist ein riesiger Vorteil.“

VfL-Geschäftsführer Andreas Lampe zeigt sich erfreut über die Vertragsverlängerung:
„Natürlich freuen wir uns sehr, dass Lisa-Marie auch in der kommenden Saison Teil unseres Teams bleibt. Nach ihrer Handballpause hat sie sich Schritt für Schritt wieder in die Mannschaft integriert und ist heute eine zentrale Stütze unseres Abwehrverbunds.“ Dank der Sportförderung der Polizei könne sie Beruf und Leistungssport optimal miteinander verbinden. Lampe ergänzt: „Mit ihrer Erfahrung wird sie künftig auch dabei helfen, unsere Neuzugänge in der Defensive zu integrieren.“

Nach ihrer Rückkehr in den Erstligakader fand sich Fragge sofort wieder im Team zurecht: „Ich kannte die Abwehrformationen bereits, hatte keine Probleme, mich einzufinden“, erzählt sie. „Das Oldenburger Abwehrspiel hat sich in den letzten Jahren kaum verändert. Mit Marie (Steffen) im Mittelblock funktioniert das Zusammenspiel durch die vielen gemeinsamen Jahre nahezu blind. Ich kenne die Spielerinnen links und rechts neben mir seit Langem – deshalb musste ich mich nicht großartig umstellen.“ Und auch für die kommende Saison hat Lisa-Marie Fragge klare Ziele: „Ich möchte in der Abwehr weiter vorangehen, in verschiedenen Formationen sicher agieren und mich individuell wie auch im Zusammenspiel mit der Mannschaft weiterentwickeln“, sagt sie. „Wir sind auf einem guten Weg.“