Comeback im Blick: Alexandra Humpert verlängert beim VfL Oldenburg bis 2026

Mit unverändertem Torhüterinnen-Duo geht Handball-Bundesligist VfL Oldenburg in die nächste Spielzeit. Neben Madita Kohorst hat auch Alexandra Humpert ihren im Sommer auslaufenden Vertrag verlängert und bleibt den Huntestädterinnen bis 2026 erhalten. Nach ihrer Kreuzbandverletzung im Oktober kämpft sich die VfL-Keeperin aktuell zurück aufs Spielfeld – und hat dort im nächsten Jahr große Ziele mit dem Bundesligisten.

Mittwoch, 9. Oktober 2024: Es läuft die 32. Spielminute im Heimspiel des VfL Oldenburg gegen HB Ludwigsburg. 11:18 liegt der VfL gegen die Favoritinnen zurück. Alexandra Humpert steht im Tor der Oldenburgerinnen. Eine Minute zuvor hat sie mit einer Siebenmeter-Parade das Publikum jubeln lassen. Jetzt aber rollt gerade ein Ludwigsburger Konter auf ihr Tor zu. Veronika Malá setzt zum Sprung an. Humpert kommt einige Meter aus dem Tor, versucht den Winkel zu verkürzen – und kollidiert mit der Tschechin. Nach einer Behandlung am Knie kann die Oldenburger Torhüterin nur gestützt das Spielfeld verlassen. Die niederschmetternde Diagnose: Kreuzbandriss.

Statt der Handballhalle stehen für Humpert nun Operation und Rehamaßnahmen an. Doch sie kämpft sich zurück. Schließlich hat sie ein Ziel fest im Blick: In der Saison 2025/26 wieder das VfL-Tor zu hüten. Die Chancen stehen gut. Unter der Woche hat die 22-Jährige ihren im Sommer auslaufenden Vertrag um ein Jahr verlängert. „Die Gespräche sind sehr gut gelaufen“, erzählt Humpert über die Beweggründe für ihre Vertragsverlängerung: „Insbesondere die Mitspielerinnen und das VfL-Umfeld, dazu die Stadt, die Fans, die Umgebung – das alles passt in der Kombination sehr gut für mich.“

Seit 2023 läuft die Torhüterin im Dress des VfL Oldenburg auf. Nach ihren Anfängen bei der SG Überruhr Essen und SuS Haarzopf Essen wechselte Humpert 2016 zunächst zu Borussia Dortmund, ehe sie sich zwei Jahre später Bayer Leverkusen anschloss. Nach zwei Jahren beim Zweitligisten TuS Lintfort schloss sich die Torhüterin dem VfL Oldenburg an. „Ich wurde von der Mannschaft super aufgenommen, mir wurde gleich alles Neue gezeigt und ich bin super unterstützt worden“, erinnert sich die 22-Jährige. Zunächst agierte sie dabei mit den erfahrenen Madita Kohorst und Sophie Fasold in einem Trio. „Ich habe von beiden sehr viel lernen können, da sie zwei sehr unterschiedliche Spielerinnen sind“, sagt Humpert: „Da konnte ich viel für mich mitnehmen.“ Zu dieser Saison übernahm sie als zweite Keeperin neben Kohorst zusätzliche Verantwortung. „Im ersten Jahr habe ich schon ein wenig gebraucht, um hineinzufinden. Zwischen der zweiten und ersten Bundesliga ist es schon ein großer Unterschied“, erzählt Humpert. Doch mit den gesammelten Erfahrungen fühlte sie sich gut gewappnet für die anstehende Saison. „Ich bin mit einem guten Gefühl in die Saison gestartet, hatte meine Einsatzzeiten.“

Dann aber kam die Verletzung – und stoppte die VfL-Keeperin. Statt dem Team mit Paraden auf dem Spielfeld zu helfen, ist Humpert seitdem zum Zuschauen verdammt. „Die ersten Wochen waren nicht so leicht“, sagt die 22-Jährige über die schwerste Verletzung ihrer Karriere. „Gerade die Mädels beim Training und Spiel zu sehen und sie nicht auf dem Feld unterstützen zu können, war hart.“ Seit Dezember geht es aber vorwärts. „Der gesamte Verein hat mich nach der Verletzung toll unterstützt. Im Moment läuft alles nach Plan“, hofft Humpert, bald wieder auf dem Spielfeld zwischen den Pfosten stehen zu können. Bis dahin unterstützt sie ihre Mitspielerinnen, das Team vom Spielfeldrand. „In den Playoffs ist alles möglich“, ist die Keeperin überzeugt: „Gegen Blomberg ist es aus meiner Sicht ein Duell auf Augenhöhe.“

„Für uns ist es selbstverständlich, dass wir Alex nach ihrer Verletzung weiterhin das Vertrauen geben, damit sie in Ruhe die nötige Sicherheit wieder aufbauen kann“, sagt Andreas Lampe, Geschäftsführer des VfL Oldenburg. „Bis zu ihrer Verletzung hat sie eine sehr gute Saison gespielt und in wichtigen Phasen geholfen“, betont Lampe und verweist dabei unter anderem auf das Auftakt-Match gegen die Sport-Union Neckarsulm. „Wir freuen uns, dass Alex von der Reha zurück ist, immer besser reinkommt und sich auf einem guten Weg befindet. Wir sind überzeugt davon, dass sie in der nächsten Saison wieder richtig angreifen wird.“

Das sieht auch Alexandra Humpert so, die in der nächsten Saison wieder auf dem Spielfeld auf sich aufmerksam machen will. „Ich möchte gut aus meiner Verletzung kommen, ins Mannschaftstraining zurückkommen“, blickt sie voraus. Mit dem Team stehen dabei die erneute Playoff-Teilnahme und die Qualifikation für das Final4 auf der To-Do-Liste. „Ich möchte meine Einsatzzeit weiter steigern“, gibt sich Alexandra Humpert selbstbewusst: „Mir ist klar, dass das nach der Verletzung auch ein wenig dauern wird. Aber das ist jetzt einfach so.“