Der VfL Oldenburg hat den Vertrag mit Kreisläuferin Marie Steffen verlängert. Die 23-Jährige, die bei den Minis im Verein ihre Karriere begann, unterschrieb in der Huntestadt einen neuen Kontrakt bis 2027. Für den Verein ist die Vertragsverlängerung des Eigengewächses ein wichtiges Signal, soll Steffen in der Zukunft des Bundesligisten doch eine wichtige Rolle spielen.
Den 27. Oktober wird Marie Steffen ganz sicher nicht vergessen. An diesem Sonntagabend bestreitet die deutsche Handball-Nationalmannschaft der Frauen im norwegischen Larvik ihr Länderspiel gegen Dänemark. 51 Minuten sind gespielt, als für die Kreisläuferin des VfL Oldenburg der große Moment bevorsteht. Bundestrainerin Markus Gaugisch beordert die 23-Jährige aufs Spielfeld – für die es die ersten Minuten als deutsche A-Nationalspielerin sind. Auch wenn die Partie gegen Dänemark deutlich verloren geht, für Marie Steffen ist dieser Abend ein besonderer, ein Höhepunkt ihrer bisherigen Handball-Karriere.
Es ist eine Karriere, die sie bislang ganz dem VfL Oldenburg verschrieben hat. Begonnen als Mini-Handballerin durchlief Steffen die Jugendmannschaften in der Huntestadt, wurde in der B-Jugend 2015 deutsche Vizemeisterin. Im März 2018 gab Steffen ihr Bundesliga-Debüt, gewann mit der Mannschaft im selben Jahr den DHB-Pokal. Seit der Saison 2019/20 gehört das Oldenburger Eigengewächs fest dem Bundesligakader an, ist mittlerweile ein immens wichtiger Faktor im Oldenburger Spiel. „Ich habe schon super ereignisreiche Jahre beim VfL erlebt, habe vier Mal das Final4 spielen dürfen“, sagt Steffen, die sich mit ihrem ersten A-Länderspiel vor wenigen Tagen einen Traum erfüllte. Von den VfL-Minis bis ins Nationalteam – ein wahrlich beeindruckender Aufstieg. Und das mit gerade einmal 23 Jahren.
Ihre Heimat Oldenburg und den VfL trägt sie bei all diesen Erfolgen fest in ihrem Herzen – und das Logo des Bundesligisten bis 2027 auch auf ihrem Trikot. Ihren im Sommer auslaufenden Vertrag hat Marie Steffen um zwei weitere Jahre verlängert. „Hier in Oldenburg passt das Gesamtpaket für mich“, erklärt die Kreisläuferin, die künftig noch mehr Verantwortung im Team übernehmen möchte. „Es ist einfach ein Unterschied, ob du als junge Nachwuchsspielerin ins Team kommst oder da schon seit Jahren spielst. Für mich ist es eine spannende neue Herausforderung, die ich gerne annehme.“
Stolz darauf, welchen Karriereweg mit Steffen eine Spielerin der Oldenburger Talentschmiede eingeschlagen hat, ist auch Oldenburgs Geschäftsführer Andreas Lampe. „Es von den VfL-Minis bis hin zur Nationalmannschaft zu schaffen, ist eine riesige Entwicklung“, sagt er. Auch deshalb sei die Kreisläuferin eine wichtige Personalie in den Zukunftsplanungen des VfL. „Nach ihrem Auslandsaufenthalt in Norwegen vergangene Saison hat Marie zu alter Stärke zurückgefunden und ist aus meiner Sicht verdient im Kreis der Nationalmannschaft.“ Für die Huntestädterinnen sei die 23-Jährige sowohl in Offensive als auch im Mittelblock in der Defensive eine enorm wichtige Spielerin. „Mit ihrer Vertragsverlängerung wird sie in den nächsten eins, zwei Jahren auch ein wenig eine neue Rolle einnehmen, soll und muss noch mehr Verantwortung als Führungsspielerin übernehmen“, sagt Lampe: „Wir wissen um die Begehrlichkeiten von anderen Klubs. Wir haben beim VfL aber gemeinsame Pläne für die Zukunft – und da spielt Marie eine wichtige Rolle.“
Während sie ihr Masterstudium in Oldenburg absolviert, wird sie auch weiterhin für den VfL auflaufen. „Klar gibt es auch den Reiz, einmal etwas Neues zu probieren. Ich habe letztes Jahr ein Auslandssemester gemacht und in dieser Zeit nicht auf Profiniveau gespielt. Dort habe ich gemerkt, wie unglaublich viel Spaß es mir macht und es mich reizt, weiter in Oldenburg zu spielen.“ Der VfL gebe ihr dabei ein Gefühl von Sicherheit und Vertrauen. „Ich weiß, was ich am Verein habe, und der Verein weiß, was er an mir hat. Klar kann es sein, dass man irgendwann auch andere Wege einschlägt. Aber aktuell passt es für mich hier einfach perfekt!“
Mit dem VfL möchte Marie Steffen die so erfolgreichen vergangenen Jahre nun unbedingt fortsetzen – und sich mit guten Leistungen auch weiter für das Nationalteam empfehlen. „Ich habe gemerkt, wie viel Spaß es mir auf einem solch hohen Niveau macht“, sagt sie: Ich möchte mit dem VfL auch in den nächsten Jahren erfolgreich sein, mich dazu individuell präsentieren und auf mich aufmerksam machen.“ Wenn das gelingt, dann dürften zum Abend des 27. Oktober 2024 ziemlich sicher weitere Abende hinzukommen, an denen die Oldenburgerin Marie Steffen nicht das Trikot des VfL, sondern das der Handball-Nationalmannschaft überstreift.