Toni Reinemann hat ihren im Sommer auslaufenden Vertrag bei den Bundesliga-Handballerinnen des VfL Oldenburg um ein Jahr bis 2026 verlängert. Die Top-Torschützin der vergangenen Bundesligasaison ist seit 2016 für die Oldenburgerinnen spielberechtigt.
Es war eine eindrucksvolle Kulisse: Über 5.400 Zuschauerinnen und Zuschauer erlebten am vergangenen Sonntag den Bundesliga-Heimsieg der Handballerinnen des VfL Oldenburg gegen die Sport-Union Neckarsulm in der Großen EWE Arena hautnah mit – und jubelten am Ende über den 28:25-Sieg. Mittendrin war auch Toni Reinemann, die mit ihrem Team diese ganz einzigartige Kulisse genoss – und auch selbst im Mittelpunkt stand. Nicht nur, weil sie gleich sieben Tore zum Erfolg beisteuerte und damit aus dem Spiel einmal mehr die meisten VfL-Treffer erzielte. Sondern auch durch ihre Vertragsverlängerung bis 2026, die kurz vor dem Anpfiff unter großem Jubel der Fans bekanntgegeben worden war.
Toni Reinemann und der VfL Oldenburg – das ist seit 2016 einfach ein „Perfect Match“. „Ich fühle mich hier unglaublich wohl“, sagt Reinemann. Ganz egal ob nun das Team mit Mitspielerinnen und Coaches, auch das Umfeld, die Stadt Oldenburg seien Faktoren dafür, dass sich die gebürtige Helmstedterin in der Huntestadt so pudelwohl fühlt. „Ich bekomme hier viel Spielzeit, kann mich super weiterentwickeln“, sagt Reinemann: „Das ist für mich als junge Spielerin ein sehr wichtiger Faktor, um an das eigene Maximum zu kommen. Deshalb bin ich sehr froh, dass mir Oldenburg die Chance bietet, viel Verantwortung tragen und der Mannschaft helfen zu dürfen.“
Es ist schon ein beeindruckender Aufstieg, den die 23-Jährige beim VfL Oldenburg hingelegt hat. Zum ersten Jahr der B-Jugend kam Reinemann nach Oldenburg, ließ ihr Talent bereits früh aufblitzen. Noch für die A-Junioren spielberechtigt, bestreitete sie 2019/20 die Vorbereitung im Bundesligateam, feierte zum Saisonstart gegen Borussia Dortmund ihr Bundesligadebüt. Seitdem ist die Rückraumspielerin aus dem Oldenburger Kader nicht mehr wegzudenken, ist mittlerweile der Dreh- und Angelpunkt im Angriffsspiel. Und auch im deutschen Frauenhandball hat sich Reinemann einen Namen gemacht, war in der vergangenen Spielzeit mit 179 Treffern die Top-Torschützin der Liga. „Natürlich bin ich stolz auf diese Auszeichnung“, sagt sie: „Noch wichtiger ist es mir aber, dass wir als Team erfolgreich sind, die Spiele gewinnen, Punkte holen und uns weiterentwickeln. Es gehört immer jemand dazu, der vor dem Tor den entscheidenden Pass spielt oder den Siebenmeter herausholt.“ Für die anstehende Saison habe sie aber fest im Blick, den VfL mit erneut vielen Toren weiterzuhelfen. „Es gibt auch immer noch Baustellen, an denen ich tagtäglich arbeite“, sagt Reinemann: „Das klappt beim VfL super. Ich fühle mich hier einfach super wohl und möchte mich Schritt und Schritt weiterentwickeln.“
Reinemanns beispiellose Entwicklung hat auch Andreas Lampe, Geschäftsführer des VfL Oldenburg, in den vergangenen acht Jahren intensiv begleitet. „Für uns ist es ein riesiges Kompliment, das solch eine Spielerin sich an uns bindet“, sagt er: „Die Gespräche waren immer sehr offen, fair und ehrlich auf beiden Seiten.“ Somit wird die erfolgreiche Zusammenarbeit auch in der Zukunft fortgesetzt. „Wir sehen das auch als Bestätigung für unsere Arbeit im VfL Oldenburg, dass solche Spielerinnen in Oldenburg bleiben und gleichzeitig weiter im Fokus des Nationalteams sein können“, so Lampe: „Wir freuen uns, dass wir – nach Trainer Niels Bötel – eine weitere sehr wichtige Personalie an uns binden konnten und hoffen, dass das auch ein Signal an andere Spielerinnen ist, in den nächsten Monaten eine Entscheidung zugunsten des VfL zu treffen.“
Zurück zum Bundesliga-Auftaktsieg am Sonntag in der Großen EWE Arena: „Es war eine mega geile Kulisse, ein großartiges Spiel“, ist Toni Reinemann auch Tage später von der Partie mit der größten Zuschauerzahl bei einem Heimspiel des VfL Oldenburg aller Zeiten beeindruckt: „Dass uns das ermöglicht wurde, ist für jede Spielerin ein Traum. Das in Oldenburg zu erleben, ist einfach einzigartig.“ Geht es nach der 23-Jährigen, dürfte das keine Eintagsfliege gewesen sein. „Wir Mädels arbeiten jeden Tag sehr hart, dass wir da solch eine Wertschätzung zu erfahren ist einfach unglaublich. Ich bin unheimlich stolz, dass wir das als Oldenburg gemeinsam gerockt haben. Ich hoffe, dass das ein genereller Trend ist, der sich weiter fortsetzt.“ Die Wiederholung eines solchen Highlight-Spiels in der nächsten Saison waberte schon über die Tribünen am Sonntag. Toni Reinemann hätte jedenfalls nichts dagegen. Denn: Dass sie dann weiterhin für den VfL Oldenburg auf der Platte stehen wird, steht seit diesem Sonntag fest.