Die Bundesliga-Handballerinnen des VfL Oldenburg stecken mittendrin in ihrer Vorbereitung auf die anstehende Saison 2024/25. Niels Bötel, Cheftrainer des VfL, geht bereits in seine achte Spielzeit an der Seitenlinie der Huntestädterinnen. Nach dem Trainingsauftakt, inklusive Trainingslager in Flensburg, wird nun an den spielerischen Fähigkeiten gearbeitet. So wollen die Oldenburgerinnen eine ähnlich erfolgreiche Saison hinlegen wie zuletzt.
Es wird kräftig geschwitzt aktuell in Oldenburg. Und das nicht nur aufgrund der sommerlichen Temperaturen rund um die 30 Grad. Insbesondere bei den Handballerinnen des VfL Oldenburg dürfte, neben den heißen Temperaturen, noch so manche schweißtreibende Trainingseinheit zusätzlich auf dem Programm stehen.
Schließlich laufen beim Handball-Bundesligisten die Vorbereitungen auf die Anfang September startende Saison 2024/25.
Trainer Niels Bötel spricht während der Vorbereitung über…
…den aktuellen Stand
„Ich bin sehr zufrieden aktuell“, sagt Coach Bötel: „Wir haben die Zeit genutzt, um neue Taktiken in der Abwehr zu trainieren und haben jetzt wieder begonnen, die bereits einstudierten Sachen, die in der letzten Saison gut geklappt haben, wieder zu intensivieren und das in die Köpfe zurückzubringen.“ So ist man beim VfL in dieser Woche wieder dazu übergegangenen die in der Vergangenheit so starke 6:0-Abwehr zu forcieren. „Hier haben wir in der Vergangenheit extrem stabil gestanden. Das ist auch in dieser Saison wieder das Ziel“, kündigt Bötel an.
Großer Vorteil dürfte sein, dass die Oldenburgerinnen zur vergangenen Saison nahezu unverändert sind. „Man merkt schon, dass wir einige Abläufe noch gut drin haben. Bei anderen dachte ich, dass wir da schon weiter sind. So arbeiten wir da noch einmal intensiver“, erklärt der VfL-Coach. Grundsätzlich sei er froh, dass man nicht bei „Null“ gestartet sei. „Wir haben den Vorteil, dass wir uns nicht neu kennenlernen müssen. Das kann aber auch ein kleiner Nachteil sein. So muss man ein wenig am Spielstil ändern, damit die Gegner sich nicht allzu einfach auf uns vorbereiten und einstellen können“, so Bötel.
…das Trainingslager
Ende Juli waren die Huntestädterinnen in Flensburg zu Gast, um die intensive Saisonvorbereitung mit einem fünftägigen Trainingslager einzuläuten. „Wir mussten das etwas anderes gestalten als in den vergangenen Jahren“, verrät Niels Bötel. Der Grund: Athletiktrainer Sebastian Förster war in die Vorbereitung der Olympia-Boxer eingespannt. „Dementsprechend haben wir da schon deutlich mehr aufs handballerische geschaut.“ Zuvor hätten die Spielerinnen bereits individuell sehr gewissenhaft im Athletik-Bereich gearbeitet.
…das Personal
Einzig Torhüterin Sophie Fasold hat die Oldenburgerinnen zum Saisonende verlassen, die Feldspielerinnen hingegen sind alle zusammengeblieben. Und sie bekommen zur neuen Spielzeit noch einmal Verstärkung – von einer bestens bekannten Rückraumspielerin. Lisa-Marie Fragge steht für die anstehende Saison wieder im Bundesliga-Aufgebot. Die ehemalige VfL-Bundesligaspielerin hatte beruflich bedingt einen Schritt zurück in die 3. Liga zu ihrem Heimatverein BV Garrel gemacht, ehe sie aber zuletzt wieder für die zweite Mannschaft des VfL aufgelaufen war – und auch im Bundesligateam ausgeholfen hatte. Nun ist sie wieder fester Bestandteil des Kaders. „Sie ist in dem Sinne kein normaler Neuzugang“, sagt Niels Bötel: „Sie gehört zu denen, die schon länger dabei sind und insbesondere weiß, was ich in der 6:0-Abwehr erwarte. Sie musste somit nicht ins Team integriert werden.
…den neuen Co-Trainer
Auf Jonas Schlender folgt Kevin Ritter: Mit Saisonstart ist auch der neue Co-Trainer an der Seite von Niels Bötel offiziell in seinen neuen Job gestartet. „Es war gut, dass die Nachfolge von Jonas frühzeitig feststand und Kevin so bereits in der vergangenen Saison die Chance hatte, einige Male beim Training vorbeizuschauen“, sagt der Oldenburger Trainer. Fest steht aber auch: das Zusammenspiel muss sich in den nächsten Wochen und Monaten noch weiter einspielen. „Das ist aber ganz egal, mit wem ich da schon zusammengearbeitet habe, und gehört einfach dazu“, betont Bötel. Ritter selbst habe bereits einige Aufgaben im Training übernommen, um sich auch selbst weiterzuentwickeln – und insbesondere im taktischen Bereich vom VfL-Coach zu lernen. „Wie gut es passt, wird sich erst in den stressigen Situationen in den Spielen zeigen. Wenn wir uns als Trainer und auch die Spielerinnen in Stresssituationen befinden wird sich herauskristallisieren, wie es passt und wie wir da zusammenarbeiten. Ich bin auf jeden Fall sehr froh, ihn dabei zu haben und freue mich auf die gemeinsamen Aufgaben.“
…die bisherigen Testspiele
Nicht nur in Trainingseinheiten, auch in Testspielen waren die Oldenburger Handballerinnen bereits gefordert – so auch zuletzt gegen BSV Sachsen Zwickau. Für Coach Niels Bötel stehen die Ergebnisse dabei nicht im Fokus – stattdessen geht es um die Umsetzung der gestellten Aufgaben an das Team – aber auch die einzelnen Spielerinnen. „Wir haben relativ neue Abwehrformationen einstudieren wollen“, erzählt er. „Da ist es klar, dass noch nicht alles klappt. Das war mal besser und mal eher schlechter. Den Blick auf die Anzeigetafel werfe ich da aber nur, um nach der Uhrzeit zu schauen – und nicht danach, wie der aktuelle Spielstand ist.“
…den weiteren Fahrplan
An diesem Wochenende wartet auf die Oldenburgerinnen ein echter Härtetest. Beim „VfL-Day“ trifft Oldenburg am Samstag, 18 Uhr, in der Sporthalle in Wechloy auf Borussia Dortmund. „Wir wollen uns auch hier an unsere Aufgaben halten“, kündigt Bötel an – ganz egal, wie es am Ende ausgeht: „Wir wollen auf uns schauen und jetzt den Switch in die alte Abwehrformation schaffen.“ Fakt sei auch, dass man erst im Laufe der Saison sich perfekt aufeinander abgestimmt haben. „Wir wollen aber von Anfang da sein, Punkte sammeln und Spiele gewinnen.“ Neben dem Dortmund-Spiel stehen bis zum Saisonstart auch noch Begegnungen gegen Werder Bremen und den Buxtehuder SV auf dem Programm.
…den Bundesliga-Start
So viel steht jetzt schon fest: Das Auftaktspiel in die Bundesligasaison 2024/25 wird etwas ganz Besonderes. Erstmals werden die Oldenburger Handballerinnen ein Spiel in der großen EWE Arena bestreiten. Für das Duell gegen die Sport-Union Neckarsulm sind bereits zahlreiche Tickets verkauft – manch einer träumt von einer ausverkauften Halle. „Natürlich freuen wir uns darauf, dass viele Zuschauer da sein werden“, sagt auch Niels Bötel: „Wir wissen aber, dass wir bei den Zuschauern ohnehin verwöhnt sind. Wir wollen auf uns schauen und haben im Blick, dass das Spiel für uns nicht zum Auswärtsspiel wird, wenn wir nicht in unserem Wohnzimmer der kleinen EWE Arena spielen.“ Zu viel Vorfreude will er aber noch nicht aufkommen lassen. „Die darf gerne kurz vor dem Spiel aufkommen. Bis dahin wollen wir den Fokus auf die Trainingseinheiten legen und daran arbeiten, dass wir dieses Spiel mit den vielen Zuschauern als Unterstützung gewinnen.“ Und ohnehin: Es soll nicht die einzige siegreiche Partie sein, die die VfL-Handballerinnen in dieser Saison im Blick haben.