Nichts zu holen gab es für die Bundesliga-Handballerinnen des VfL Oldenburg bei ihrem Auswärtsspiel bei der SG BBM Bietigheim. Gegen den Ligaprimus musste sich das Team von Trainer Niels Bötel mit 27:38 (15:18) geschlagen geben. Dabei hatten die Huntestädterinnen insbesondere im ersten Durchgang gut mitgehalten, ehe die SG BBM den Deutschen Meistertitel perfekt machte. Oldenburgs Top-Torschützin war erneut Toni Reinemann mit acht Treffern.

Nach der langen Auswärtsfahrt zum Spitzenreiter der Liga, zur SG BBM Bietigheim, waren die Oldenburger Handballerinnen in der Halle am Viadukt von Minute eins hellwach, erwischten einen starken Start.

Nach gerade einmal sieben Minuten hatte die Gäste eine 7:3-Führung herausgespielt, die aber nicht allzu lange Bestand hatte. Stattdessen lieferte Bietigheim, am Wochenende zuvor ins Final Four der Champions League eingezogen, die perfekte Antwort. Während der VfL zwischenzeitlich in doppelter Unterzahl agieren musste, Kreisläuferin Marie Steffen war bereits nach gut elf Minuten mit zwei Zeitstrafen angezählt, legten die Gastgeberinnen innerhalb kürzester Zeit einen 8-Tore-Lauf hin (11:7/16. Minute). Oldenburg ließ sich davon aber nicht abschütteln, kämpfte sich nach zwei Treffern von Top-Torschützin Toni Reinemann noch einmal heran (12:13/22.) und ging mit gerade einmal drei Toren Rückstand in die Halbzeitpause. „Wir haben es in der ersten Halbzeit richtig gut gemacht, gegen ein Team, das zu den besten vier Teams Europa zählt, ein stark mitgehalten“, berichtete VfL-Coach Niels Bötel, der im Offensivspiel zunächst auf ein 6:6-System vertraute, ab Mitte der ersten Hälfte aber eine zusätzliche Feldspielerin brachte.

Den Start in Durchgang zwei verpatzten die Huntestädterinnen dann aber. Bietigheim hatte sich auf die zusätzliche VfL-Feldspielerin besser eingespielt, dazu traf die Bötel-Sieben in der Vorwärtsbewegung zu oft die falsche Entscheidung. Das bestrafte die SG BBM. Statt noch einmal heranzukommen, sorgte Bietigheim schnell für klare Verhältnisse. „Bietigheim hat dann doch zu viele Würfe auf das freie Tor bekommen, was unseren Fehlern vorne geschuldet war“, sagte der VfL-Coach: „Wir haben aber bewusst länger an dem System festgehalten, auch um hier den Fokus schon auf die nächste Saison zu richten. Das geht nur durch Wiederholung auf Wettkampfebene. Dementsprechend lagen wir dann recht schnell hoch zurück.“ So war der Oldenburger Rückstand rund sechs Minuten nach dem Wiederanpfiff auf neun Tore angewachsen (18:27) – eine Hypothek, die die Bötel-Sieben im weiteren Spielverlauf nicht mehr aufholen konnte. Stattdessen stand am Ende eine verdiente Niederlage gegen die SG BBM, die – da Borussia Dortmund beim SV Union Halle-Neustadt remis spielte – über den Deutschen Meistertitel jubelte.

Für den VfL Oldenburg geht es am Pfingstwochenende mit dem letzten Heimspiel der Saison weiter. Am Samstag, 18 Uhr, empfangen die VfL-Handballerinnen in der kleinen EWE Arena den BSV Sachen Zwickau.

SG BBM Bietigheim – VfL Oldenburg 38:27 (18:15)

VfL: Kohorst, Fasold, Humpert – Borutta (1), Teiken, Reinemann (8/2), Martens (2), Steffen (2), Carstensen (1), Pfundstein (1), Röpcke (6), Knippert (2/2), Korsten (2), Ronge (2)