Auswärts gefordert sind die Bundesliga-Handballerinnen des VfL Oldenburg. Am Sonntag, 16 Uhr, gastieren die Huntestädterinnen bei den BSV Sachsen Zwickau. Oldenburgs Trainer Niels Bötel erwartet dabei einen schwer auszurechenbaren Gegner, dem man mit einer starken Abwehr und Tempo-Handball gegenübertreten möchte.
Blickt man vor dem nächsten Bundesligaspiel der Oldenburger Handballerinnen auf die Tabelle, dann dürfte die Ausgangslage klar sein: Während der VfL mit 11:11 Punkten im Tabellenmittelfeld steht und mit einem Sieg den nächsten Schritt in Richtung frühzeitigem Klassenerhalt machen kann, steckt Zwickau (6:16 Punkte) auf Rang elf mittendrin im Abstiegskampf.
Doch so einfach will es sich Niels Bötel, Trainer des VfL, keineswegs machen. „Natürlich ist die Chance größer etwas Zählbares mitzunehmen, als vielleicht gegen Bietigheim. Sie sind aber trotzdem ein starker Gegner“, betont er vor der Auswärtsreise zum Relegationssieger der vergangenen Saison.
Die Zwickauer Bilanz der vergangenen fünf Spiele ist dabei eher durchwachsen. Ein Sieg gegen den SV Union Halle-Neustadt steht vier Niederlagen gegenüber – die es jedoch vornehmlich gegen die Top-Teams der Liga (Bietigheim, Bensheim, Dortmund, Buxtehude) gab. Am 3. Spieltag setzte das Team beim 27:23-Heimsieg gegen den TuS Metzingen ein dickes Ausrufezeichen. „Zwickau ist ein Team, das von ihrem Trainer Norman Rentsch taktisch immer super auf den jeweiligen Gegner eingestellt wird. Deshalb ist es schwer einzuschätzen, wie sie gegen uns in der Abwehr und Angriff spielen werden. Das macht sie dadurch ein wenig zu einer Wundertüte.“ Es komme für die Oldenburgerinnen somit darauf an, möglichst flexibel zu agieren. „So können wir auf verschiedenste Dinge reagieren“, erklärt Bötel: „Wir wollen auf jeden Fall mit einer starken Abwehr und Tempo-Handball dagegenhalten.“
Mehr als zwei Wochen liegen für die Oldenburgerinnen mittlerweile seit dem letzten Ligaspiel gegen die SG BBM Bietigheim (21:31) zurück. Zeit, um nach der engen Taktung der Partien um den Jahreswechsel wieder ein wenig Kraft zu tanken – und sich auf die nächsten Aufgaben einzustellen. Dabei musste Coach Bötel zwischenzeitlich auf die verletzten Jane Martens und Lena Feiniler verzichten, die sich zuletzt aber im Training zurückmeldeten. Hinzu kamen auch krankheitsbedingte Ausfälle. „Dadurch konnten wir nicht in voller Mannschaftstärke trainieren“, berichtet der VfL-Trainer. Immerhin: Ariane Pfundstein und Marie Steffen konnten das Trainingspensum steigern. „Es ging vornehmlich darum, die Abläufe in der Abwehr zu stabilisieren und das Zusammenspiel weiter zu erarbeiten“, verrät Bötel, der aktuell mit dem kompletten Kader für die Begegnung in Zwickau plant. „Wir werden schauen, wie fit jede einzelne Spielerin ist und dann kurzfristig entscheiden“, kündigt er an.
Dass die Begegnung in Sachsen alles andere als einfach wird, hat nicht zuletzt die Vergangenheit gezeigt. Zweimal trat der VfL in der Bundesliga in Zwickau an, nach dem knappen 28:27 (2021/22) gab es in der vergangenen Spielzeit ein 26:26-Unentschieden. „Es wird ein hartes Stück Arbeit, das haben wir in den letzten Jahren gesehen“, weiß auch Bötel: „Wir brauchen 60 Minuten Kampf und Wille, damit wir den Sieg und die zwei Punkte nach Oldenburg holen.“