Drittes Auswärtsspiel in sieben Tagen: Die Bundesliga-Handballerinnen des VfL Oldenburg gastieren am Samstag, 18 Uhr, bei der HSG Bensheim/Auerbach. Trotz der zwei Niederlagen zuletzt, und den Auswärtsfahrten in den Knochen, will das Team von Trainer Niels Bötel in Südhessen wieder in die Erfolgsspur zurückkehren. Kampf und Leidenschaft sollen dabei das Mittel der Wahl sein.
Der VfL Oldenburg befindet sich dieser Tage auf Reisen. Vergangenen Samstag beim Thüringer HC, am Mittwoch bei der HSG Bad Wildungen Vipers und am Samstag nun auch noch bei der HSG Bensheim/Auerbach. Es sind Kilometer für Kilometer, die die Huntestädterinnen derzeit auf den deutschen Autobahnen zurücklegen.
„Natürlich wären uns Heimspiele lieber“, will VfL-Trainer Niels Bötel gar nicht verhehlen: „Regeneration ist grundsätzlich am besten im eigenen Bett zu Hause. Die fällt mit den langen Rückfahrten nicht allzu groß aus. Demensprechend schauen wir, dass wir im Training regenerativ arbeiten und Vorsicht walten lassen, die Kondition nach der Corona-Pause langsam wieder aufzubauen.“ Trotz der Reisestrapazen stellt Bötel das Positive heraus: „Wir freuen uns, dass wir überhaupt wieder spielen dürfen. Das ist zwar aktuell noch nicht erfolgreich. Aber daran arbeiten wir. Die Spiele helfen auf jeden Fall, die Kondition zurückzuerlangen.“
Damit spricht der Oldenburger Coach die beiden Niederlagen an, die seine Mannschaft nach dem Re-Start beim Thüringer HC (21:26) und der HSG Bad Wildungen Vipers (27:31) kassierten – und die bei ihm gemischte Gefühle hinterließen. „Gegen Bad Wildungen haben wir uns vielleicht wie gegen Zwickau oder Rosengarten selbst zu sehr unter Druck gesetzt“, sagt Bötel: „Wir sind eben nicht ein Team wie Bietigheim oder Dortmund, die gegen solche Gegner ohne Probleme gewinnen. Diese Mannschaften sind mit uns auf Augenhöhe und kämpfen mit uns um den Klassenerhalt. Und dieser Kampf wird in der Abwehr entschieden. Da muss man immer alles raushauen und am Ende kaputt sein.“ Den Fight annehmen – das sei seiner Truppe in den vergangenen beiden Begegnungen nicht so gut gelungen, wie erhofft. Immerhin: Über weite Teile gegen Thüringen und in der zweiten Halbzeit gegen Bad Wildungen sah der Oldenburger Coach eine gut aufgestellte Abwehr. „Wir müssen die Basics in unser Spiel zurückbekommen, um wieder erfolgreich zu werden“, so Bötel: „Nach der langen Zeit ohne Training kann man nicht direkt das gesamte Spiel Power-Handball über die erste, zweite Welle spielen, sondern muss viel cleverer agieren.“
Das gilt es möglichst schon am Samstag in Südhessen umzusetzen. Für Bensheim setzte es nach dem knappen 34:33-Sieg gegen den Thüringer HC Anfang Februar zuletzt zwei Niederlagen gegen die Sport-Union Neckarsulm (33:39) und die SG BBM Bietigheim (29:43). Oldenburg könnte mit einem Erfolg mit den Gastgeberinnen in der Tabelle punktemäßig gleichziehen – genauso wie mit Leverkusen, Blomberg und Neckarsulm. „Das sind Teams, die schielen eher in Richtung Europa, anstatt sich mit dem Kampf um den Klassenerhalt auseinanderzusetzen. Das muss uns bewusst sein“, betont Bötel. Ähnlich sei es bei Gegner Bensheim, gegen den man in der Vergangenheit immer wieder gute Spiele ablieferte. „Sie gehören zu den Teams, die zu Hause gegen uns gewinnen müssen, um ihre Ziele zu erreichen. Wir wollen da sein, wenn sie schwächeln“, sagt Niels Bötel: „Wir haben in dieser Saison bereits gezeigt, was wir mit Leidenschaft und Kampf erreichen können.“